Epiphanias, Dreikönigstag, das Jahr ist noch jung und bringt Hoffnung mit sich: alles auf Anfang, Zauber des Neuen, und da ist noch der unbedingte Wunsch, es möge weniger Konflikte und mehr Frieden, weniger Virus und mehr Nähe geben.
Der Jahresanfang bringt immer auch eine neue Jahreslosung mit sich. Heuer kommt sie aus dem Johannesevangelium (6, 37): „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Bei meiner Recherche, wie das denn nun zu verstehen ist, bin ich darauf gestoßen, dass der Pfarrer und Liederdichter Otto Riethmüller (1889-1939), der zur Bekennenden Kirche gehörte, die Jahreslosung ins Leben gerufen hat. Als Direktor des Reichsverbands der evangelischen Jugend wollte er den NS-Parolen einen Bibelvers entgegenstellen und begann 1934 mit einer Jahreslosung.
Ist das nicht großartig?! Seitdem steht ein Bibelvers über einem ganzen Jahr, und es ist gute Tradition, sich mit diesem zu befassen und diesen zu interpretieren – sei es musikalisch, textlich oder bildnerisch. Ein paar Interpretationen habe ich Ihnen weiter unten zusammengestellt.
Corona-Krise, Woche 95.
Parolen nicht hinnehmen, das hat mich elektrisiert. Während Rechtsextreme, Impfgegner und Verschwörungsgläubige unter dem Deckmäntelchen vermeintlich harmloser „Spaziergänge” eine Bedrohungskulisse aufbauen, formiert sich Widerstand. In Bautzen zum Beispiel. Oder in Schweinfurt. Hier antwortet die evangelische Kirche mit Glockenläuten und Friedensgebet. Das ist gut. Wir brauchen andere Bilder!
Der Schriftsteller Bernhard Schlink hat ein neues Buch geschrieben („Die Enkelin”), in dem er sich Gedanken darum macht, warum insbesondere im Osten Menschen in völkische Szenen abdriften.
Dieser Tage ist mir dazu ein kluges Zitat von Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, in die Hände gefallen: „Wer die Gegenwart als Diktatur bezeichnet, relativiert die Nazi-Herrschaft und diffamiert die beste Republik unserer Geschichte.“
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Und hier kommen noch meine Tipps:
Videos für Social Media, Rechtsgrundlagen, digitale Grundaustattung für Gemeinden: Im Januar gibt es vier Workshops zur digitalen Gemeindearbeit. Alle Workshops finden online statt und kosten jeweils 10 Euro. Infos: ekhn.link/xEqel
In diesem Jahr soll Cisco-Webex als Videokonferenzlösung in der EKHN angeboten werden. Um den Einstieg zu erleichtern, hat Tobias Albers-Heinemann vom Fachbereich Erwachsenenbildung und Familienbildung im Zentrum Bildung der EKHN einen neunteiligen Videokurs erstellt, der im Blog der Evangelische Erwachsenenbildung kostenlos zur Verfügung steht.
Haben Sie die Zeit zwischen den Jahren, die sogenannten Rau(h)nächt, in denen gruselige Gestalten und Dämonen ihr Unwesen treiben, gut überstanden? Dazu kann ich Ihnen einen Podcast empfehlen.
Publik-Forum feiert 50. Geburtstag und lädt am 27. Januar zur Podiumsveranstaltung: „Respekt, Verantwortung, Unabhängigkeit – Ethischer Journalismus in Zeiten einer zunehmenden Verwilderung der Medienlandschaft” ein. Mit dabei sind Petra Bahr, hannoversche Regionalbischöfin, Wolfgang Thierse, ehemaliger Bundestagspräsident, und Publizist Heribert Prantl. Anmeldung
Im Sommer hat der Hessische Rundfunk das ARThaus in Altheim besucht, um in einem TV- und Radio-Beitrag über die Wiederbelebung ländlicher Räume auch über das ARThaus zu berichten. (https://www.youtube.com/watch?v=HO-Vnt8ja88 ab Minute 12:20)
Das Zentrum Oekumene der EKHN bietet im Januar drei Online-Abende zur Situation an den Außengrenzen Griechenlands an. Sie begleiten die Ausstellung https://www.grenz-erfahrungen.de/
Wie soll es mit dem Lebensraum Innenstadt weitergehen? Dazu hat das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN ein eigenes Themenheft herausgebracht.
Infotag kirchliche Berufe: Die EKHN stellt am Samstag, 22. Januar, vor, was Kirche alles zu bieten hat. Übersicht
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Ich wünsche Ihnen ein Jahr 2022 voller Zuversicht (dazu passt dies),
bleiben Sie gesund,
bleiben Sie behütet,
Ihre Silke Rummel
Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 20. Januar 2022. Hinweise bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de.