die längste Nacht des Jahres liegt hinter uns, Wintersonnenwende, jetzt werden die Tage wieder länger und heller. Noch zwei Tage bis zum Heiligen Abend und jener verrückten Geschichte von dem Kind, das im Stall geboren wurde, in einer Krippe liegend. Ich stelle mir vor, es war eine frostige Nacht, wie jene, die wir gerade erleben. Kalt, klirrend, klar. Man kann die Sterne und Sternbilder viel deutlicher sehen als in anderen Nächten. Ein Stern leuchtet besonders hell. Wenn ich an die Hirten auf dem Feld denke, stelle ich sie mir an einem der Orte im Odenwald vor, an dem man dem Himmel ein Stück näher ist als anderswo. Der Engel erscheint ihnen: „Fürchtet euch nicht”. Eine wundersame Zeit.
Vor einigen Wochen gab es die hr2-Camino-Sendung „Lob des Dunkels – Was wir finden, wenn das Licht fehlt”, die ich Ihnen sehr ans Herz legen kann.
Corona-Krise, Woche 93.
Die Advents- und Weihnachtszeit ist immer auch eine Zeit des Rückblicks. Was für ein Jahr geht zuende, das zweite in der Pandemie! Wie Blitzlichter gehen mir Bilder durch den Kopf: der Sturm aufs US-Kapitol am 6. Januar 2021, die Abwahl von Trump, Menschen, die sich an die startenden Flugzeuge hängen nach dem Abzug der Truppen aus Afghanistan, der feuerspuckende Vulkan auf La Palma, die zerstörerische Flut im Ahrtal, Verzweiflung an der polnisch-belarussischen Grenze, die roten Rosen beim großen Zapfenstreich für Kanzlerin Merkel, die neue Bundesregierung, Militärflugzeuge, die Intensivpatient*innen in andere Krankenhäuser fliegen, Bilder voller Schläuche und Maschinen von den Intensivstationen, Fackelzüge im Osten unseres Landes, die Hochzeit der Freundin, der Tod der lieben Kollegin und weiterer Menschen im Umfeld.
Der selig auf dem Sessel schlummernde Nachbarskater holt mich zurück.
Mit hoffnungsfrohen Zeilen von Christian Friedrich Hebbel beende ich nun den letzten Newsletter in diesem Jahr.
Und von allen Sternen nieder
strömt ein wunderbarer Segen,
dass die müden Kräfte wieder
sich in neuer Frische regen,
und aus seinen Finsternissen
tritt der Herr, so weit er kann,
und die Fäden, die zerrissen,
knüpft er alle wieder an.
*
Und hier kommen noch Tipps:
Kennen Sie schon den Newsletter der Evangelischen Jugend im Dekanat Vorderer Odenwald? Mit einem spritzigen Silvester-Special können Sie sich die Zeit zwischen den Jahren vertreiben. Zum Abonnement geht’s hier: https://ejvo.de/
Die Referentinnen für die Arbeit mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte haben ihr Jahresprogramm 2022 aufgelegt. Hier können Sie schauen.
Für „Weihnachten ist nur einmal im Jahr”-Kirchengänger*innen, die im Weihnachtsgottesdienst nicht unangenehm auffallen wollen, geben die beiden queeren Pastorinnen der hannoverschen Landeskirche Steffi und Ellen Tipps.
:::
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes, friedvolles Weihnachtsfest und alles Gute für das Jahr 2022,
bleiben Sie gesund,
bleiben Sie behütet,
Ihre Silke Rummel
Der Neujahrsnewsletter erscheint am Donnerstag, 6. Januar 2022. Hinweise bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de.