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Dekanat Vorderer Odenwald

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15. April 2021


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Silke Rummel

Frühling lässt sein blaues Band / wieder flattern durch die Lüfte...

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,


„wenn ich nicht durch Zeugnisse aus der Heiligen Schrift oder mit klaren oder hellen Gründen überzeugt werde – denn weder dem Papst noch den Konzilien allein kann ich glauben, weil sie sich häufig geirrt und sich selber widersprochen haben –, so bin ich an mein Gewissen und an das Wort Gottes gebunden. Ich kann und will daher nicht widerrufen, weil es gefährlich ist und die Seligkeit bedroht, gegen das Gewissen zu handeln. Gott helfe mir, Amen.”

Das sind die Worte, die Martin Luther 1521 auf dem Reichstag zu Worms zu Kaiser Karl V. und den Kurfürsten sprach. Zuvor hatte man ihn gefragt, ob er seine Schriften widerrufen wolle.

Mit diesem Zitat beginnt die Einleitung zu dem Buch „Die Macht des Gewissens – Von Sokrates bis Sophie Scholl” von S. Fischer-Fabian, erschienen 1987. Ich habe es als Jugendliche geschenkt bekommen, mir gewünscht, selbst gekauft... ich weiß es nicht mehr. In jedem Fall hat es mich beeindruckt. Das Thema, die Biografien, die Gewissensfrage.

Martin Luthers Aussage finde ich äußerst bemerkenswert und, obschon 500 Jahre alt, gnadenlos aktuell. Nur Zeugnisse aus der Heiligen Schrift oder „klare und helle Gründe” können ihn überzeugen. Nicht aber der Papst oder die Konzilien, denn die handeln widersprüchlich, haben sich schon geirrt – und sind damit unglaubwürdig. Luther ist an sein Gewissen und an das Wort Gottes gebunden. Gegen sein Gewissen zu handeln sei gefährlich und es „bedroht die Seligkeit”.

Übertragen auf die heutige Zeit ist es auch ein knallhartes Bekenntnis zu Demokratie und Gerechtigkeit.

Es luthert allerorten. Am kommenden Wochenende wird in Worms das Jubiläum 500 Jahre Luther und der Wormser Reichstag gefeiert (dazu weiter unten mehr). Hätte es Martin Luthers Thesenanschlag, seine Bibelübersetzung und seine Standfestigkeit nicht gegeben, wäre die Geschichte vermutlich anders verlaufen.

Corona-Krise, Woche 57.

Es sind gute Zeiten, um sich mit Büchern zu befassen. Das lenkt davon ab, dass unser äußeres Leben immer breiiger wird, beherrscht von Inzidenzen, Impfen und Irritationen. Die Nachrichtensendungen lenken auch ab von diesem seltsamen Zeitgefühl, dem Murmeltierdenken, dem Vakuum-Eindruck. Stellt die CDU oder die CSU den Kanzelerkandidaten? Wer wird es? Söder oder Laschet? Es ist ein trauriges Spektakel, das sich da vollzieht. Mit Gewissen hat es wenig zu tun, aber viel mit Macht und Meinung – und mit Demontage.

                                                                         *

 

Und hier kommen meine Tipps:

Eine interessante Analyse zur Situation der grünen Kandidat*in-Findung, gespiegelt mit der mäßig guten Situation in CDU/CSU findet sich hier.

Hier ist ein Artikel zum Haare raufen, denn er zeigt die unlogischen Corona-Bestimmungen und die Bedeutung der Krankheitsübertragung in Innenräumen.

Zwei große Theolog*innen sind gestorben: Nachrufe zu Uta Ranke-Heinemann und Hans Küng

Das Medienhaus der EKHN bietet eine Reihe interessanter Schulungen an. Wer mehr darüber wissen möchte, schaut hier.

Dezentral und digital: Das Programm für den Ökumenischen Kirchentag vom 13. bis 16. Mai steht! Für manche Veranstaltungen gilt der Anmeldeschluss 26. April. Stöbern Sie doch mal auf https://www.oekt.de/

„Alte“ Themen, neues Format: Die Themenreihe „Die Frauen der Bibel mit Bildern, Texten und Gesprächen (neu) entdecken“ wird digital fortgesetzt. Termine: Donnerstag, 6. Mai: Mütter der Bibel; Mittwoch, 2. Juni: Geschwister der Bibel; Mittwoch, 8. Juli: Maria aus Magdala, jeweils 18 bis 20 Uhr. Anmeldung erforderlich. Kontakt: karin.jablonski@ekhn.de

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Bleiben Sie gesund,
bleiben Sie behütet,

Ihre Silke Rummel

Hinweise bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de. Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 29. April 2021.

AKTUELL
14.04.2021 sru

„Menschen in Not beizustehen, bereichert”


Der Ökumenische Hospizverein Vorderer Odenwald feiert am 25. April sein 25-jähriges Bestehen. Ein Gespräch über würdevolles Sterben, Sitzwachengruppen, Trauerarbeit und warum Hospizarbeit einem selbst viel geben kann.
Highlights - 500 Jahre Wormser Reichstag 2021
14.04.2021 red

Teilnehmen an Luther-Feierlichkeiten – ein Überblick


Die Stadt Worms und die evangelische Kirche laden ab dem 16. April dazu ein, an den Feierlichkeiten zum 500-jährigen Jubiläum in Worms teilzunehmen. Mit einem Festakt, einer Multimedia-Inszenierung und Gottesdiensten wird die heutige Bedeutung von Martin Luthers Standhaftigkeit im Jahr 1521 veranschaulicht. Mehrere Fernsehsender und Online-Angebote übertragen die Veranstaltungen. Hier gibt es den Überblick.
13.04.2021 sru

500 Jahre Martin Luther auf dem Reichstag in Worms


Die Messeler Pfarrerin Elke Burkholz macht sich anlässlich des Wormser Luther-Jubiläums in ihrem Denkanstoß Gedanken darüber, was Martin Luther seiner Kirche wohl heute ins Stammbuch schreiben würde.
12.04.2021 sru

Glaube befreit und stärkt das Gewissen


Am 18. April 1521 bekennt sich Dr. Martin Luther vor Kaiser und Reich zu seinen reformatorischen Erkenntnissen und weigert sich, seine gewonnenen Einsichten zu widerrufen. Eine Besinnung anlässlich des 500. Jubiläums von Pfr. i. R. Richard Felsing.
VERANSTALTUNGS-TIPPS

Ankommen - Auftanken: Audiogottesdienst


Sa, 17.04.2021, 18 Uhr, Fischbachtal-Niedernhausen


Spiritualität und Glauben im Alter


Di, 20.04.2021, 18 Uhr, digital zu Hause


Espresso mit Gedrucktem


Mo, 26.04.2021, 18-19 Uhr, ZOOM



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