dieser Tage haben wir einige Jubiläen und keinen Grund zum Feiern. Vor zehn Jahren, am 15. März, hat der Krieg in Syrien angefangen. Ebenfalls vor zehn Jahren, am 11. März, ereignete sich die Atomkatastrophe von Fukushima. Und dann hätten wir da noch die Corona-Pandemie. Vor einem Jahr, am 16. März, wurden in Hessen die Kitas und Schulen geschlossen, viele Menschen verschwanden im Home-Office, der Himmel blieb leer, die Flugzeuge standen am Boden. Alles zu. Unglaublich war das.
Wir hatten keine Ahnung, was kommen, wie sich das Virus weiter verbreiten, welche Situationen (die Särge in Italien waren sehr präsent!) wir erleben würden. Ich glaube nicht, dass wir seinerzeit gedacht hätten, dass uns SARS-CoV-2 so umklammern würde und bis heute anhält.
Corona-Krise, Woche 53.
Was haben wir daraus gelernt? Haben wir daraus gelernt?
Die Müllberge in öffentlichen Räumen sind seit Corona ziemlich groß geworden. Vor ein paar Tagen habe ich im Radio einen Beitrag gehört, dass nun Roboter unterwegs sind, um den Müll auf den Isar-Wiesen in München einzusammeln. Auch in Fukushima sind Roboter im Einsatz, um mit den strahlenden Resten des Atomkraftwerks fertig zu werden.
Mir kam der Gedanke, dass der Mensch wohl Roboter und Künstliche Intelligenz (KI) braucht, um 1.) mit dem Dreck und den Gefahren, die auf seinem Mist gewachsen sind, fertig zu werden und 2.) sich selbst überflüssig zu machen. Das sind beileibe keine neue Gedanken. Der Philosoph Günther Anders veröffentlichte 1956 den ersten Teil von „Die Antiquiertheit des Menschen”. Der Titel spricht Bände. Es sollte ein „Plädoyer für den Weiterbestand einer menschlicheren Welt” sein. Ja, ja!
An vielen Tagen sehe ich schwarz, was die menschlichere Welt und die Lernfähigkeit der Menschen anbelangt. Aber ich gebe Glaube, Liebe und Hoffnung nicht auf. Beim Stöbern in meinem Archiv stieß ich auf die Mail von Herrn B. aus B., die er mir auf den ersten Corona-Newsletter hin geschrieben hat. Er zitierte die dritte Strophe aus „Kein schöner Land“ von Anton Wilhelm von Zuccalmaglio. Die will ich gerne mit Ihnen teilen:
Dass wir uns hier in diesem Tal
noch treffen so viel hundertmal,
Gott mag es schenken,
Gott mag es lenken,
er hat die Gnad'.
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Und hier kommen meine Tipps:
Ein Rückblick auf ein Jahr Corona und die Hoffnung, dass sich die Gesellschaft im Ausnahmezustand neu erfinden könnte.
Zum Schwelgen: Ein hübscher Artikel, wie man Briefe schreibt, findet sich auf Chrismon.
Anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tags gegen Rassismus lädt das europäische Netzwerk für Flüchtlingshilfe mit der EKHN und der Diakonie Hessen für den 19. März zu einer internationalen Tagung per Videokonferenz ein. Aktive aus Griechenland, Italien Ungarn und Deutschland berichten von 18 bis 20 Uhr aus der Arbeit mit geflüchteten Menschen und bieten aktuelle Eindrücke aus erster Hand. Die Veranstaltung wird per Livestream auf Facebook und Youtube übertragen. Weiter unten finden Sie Hinweise für unsere Region.
Klimastreiktag: Die Zentren Oekumene und Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN rufen dazu auf, sich am Klimastreiktag am 19. März zu beteiligen.
Am 27. März findet die weltweite Aktion des WWF „Earth Hour“ statt. Das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN ruft dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen und von 20.30 bis 21.30 Uhr die Lichter auszuschalten.
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Bleiben Sie behütet,
bleiben Sie gesund,
Ihre Silke Rummel
Hinweise bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de. Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 1. April 2021.
P.S. Morgen ist übrigens der Weltschlaftag...