fällt Ihnen etwas auf? Dieser Newsletter erreicht Sie mit ein paar Tagen Verspätung. Ich war krank. Wenn man krank ist, kann man ja nicht viel mehr tun als darauf zu warten, dass man sich wieder besser fühlt. Man kann Fernsehen schauen und hat viel Zeit zum Nachdenken.
Vorige Woche gab es ein trauriges Jubiläum: Am 27. Januar war der 75. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung. In den Nachrichten kamen Holocaust-Überlebende zu Wort, die Kameras zeigten die Menschen. Ihre Gesichter machten mich unendlich traurig. Ihr Leid. Das, was ihnen in Auschwitz angetan wurde. Dass sie es dennoch auf sich nehmen, an diesen Ort zurückzukehren, finde ich zutiefst bewundernswert. Ihre Mahnung: Seid nicht gleichgültig!
Als ich ein Teenager war, begann ich mich für den Nationalsozialismus zu interessieren. Ich las viel, fragte mich, wie ich mich verhalten hätte und frage mich bis heute, wie ein solcher systematischer Massenmord möglich wurde und wie Menschen sich so unmenschlich verhalten können.
Ich bin eine Nachgeborene, ich habe nichts getan und müsste mich nicht schuldig fühlen. Tue ich aber. Es ist mein Land, in dem das passiert ist. Es ist mein Land, in dem rechtes Gedankengut wieder salonfähig wird. Es ist eine Illusion zu glauben, dass es irgendwann einmal gut sein könnte mit dem Erinnern. Was von 1933 bis 1945 von Deutschland ausging, darf niemals vergessen werden. Ich empfehle Ihnen die Dokumentation „Ein Tag in Auschwitz”, in der ZDF-Mediathek abrufbar. Sie ist schwer zu ertragen, aber absolut sehenswert.
Und hier sind meine weiteren Tipps:
Sehenswert ist auch die Reportage „Wir ticken anders” aus Reihe „37 Grad”, in der auch der SPD-Landtagsabgeordnete Bijan Kaffenberger aus Roßdorf porträtiert wurde.
„Wir sind lesbisch, miteinander verheiratet und Pastorinnen. Wir haben ein ❤️ für queere Menschen.” So beginnen Ellen und Steffi ihren Youtube-Kanal „Anders Amen”, der kaum gestartet schon ziemlich durch die Decke geht. Authetisch, erfrischend, ehrlich – reinschauen!
Lösungen für die Landwirtschaft statt weitere Konfrontation! Dr. Maren Heincke, Agraringenieurin im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, hat einen Kommentar zu den Bauernprotesten verfasst.
Zum Musical „Martin Luther King” in Wetzlar planen die Evangelischen Kirchengemeinden Altheim, Münster, Eppertshausen und Harpertshausen am 4. April eine gemeinsame Gemeindefahrt. Neben dem Musical ist auch ein Besuch der Altstadt geplant. Infos und Anmeldung in den Gemeindebüros.
„Owwends uffm Bäisch“ heißen die musikalischen Abendgottesdienste in der Bergkirche in Lützel-Wiebelsbach im Nachbardekanat. Das Programm 2020 ist da.
Heute Abend veranstaltet die AfD um 18 Uhr ihren Neujahrsempfang in Schaafheim und hat dazu zwei Redner vom rechten Flügel eingeladen. Das Bündnis „Bunt ohne Braun“ im Landkreis Darmstadt-Dieburg, in dem das Dekanat Mitglied ist, ruft zu einer Kundgebung auf unter dem Motto: Gemeinsam Aufstehen für Demokratie, Menschlichkeit und Respekt. „Wir zeigen, dass rechte Hetze und Menschen- und Demokratiefeindlichkeit in Schaafheim und unserem Landkreis keinen Platz haben! Wir wollen nicht schweigen und stehen für unsere Demokratie auf!“
Seien Sie nicht gleichgültig,
Ihre Silke Rummel
Veranstaltungshinweise und Informationen schicken Sie bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de. Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 13. Februar 2020.