Black Deals, Black Week, Black Friday, Black Weekend, Cyber Monday, Cyber Week... im Internet und in den Newslettern, die ich erhalte, schreien die Rabatte laut und lauter. 15 Prozent sparen, 20 Prozent, 60 Prozent... wer bietet mehr? Und während die Menschen in Konsumrausch gebracht werden sollen, wirbelt der Wind die Blätter von den Bäumen und die Plastiktüten durch die Straßen.
Ich sitze hier, höre dem Tatü-Tata-Tataaa draußen zu und grolle. An diesem Freitag gehen wieder unsere Kinder und Jugendlichen zum #Klimastreik auf die Straße, um für eine (noch) lebenswerte Zukunft zu demonstrieren. Die Bilder in den Nachrichten diese Woche haben mich kaum schlafen lassen: Ein Koalabär, der vor dem Waldbrand in Australien zu fliehen versucht, überschwemmte Häuser und Autos, von denen man nur noch die Dächer sieht. Schlammlawinen, Brände, Unwetter.
Klimawandel gibt es nicht? Konsum als der Menschen Lebenssinn? Vor Kurzem habe ich die Biografie „Astrid Lindgren – Erinnerungen an eine Jahrhundertfrau” von Sybil Gräfin Schönfeldt gelesen. Dort schildert die Biografin, wie Astrid Lindgren aufwuchs – in einem kleinen roten Haus mit weißen Kanten, aus dem Holz der Bäume gezimmert, die im fruchtbaren Süden Schwedens geschlagen worden waren, ochsenblutrot, weil das Holz mit Eisenvitriol gestrichen und haltbar gemacht wurde, einem billigen Abfallprodukt des Erzbergbaus, das sich jeder leisten konnte. „Schon das zeigt die Prinzipien, unter denen Kinder auf dem Land um 1900 aufwuchsen: Leben aus den eigenen Ressourcen, die bis zum letzten Rest weiterverwendet wurden.”
Eine Verklärung der damaligen Zeit liegt mir fern. Aber der Satz „Leben aus den eigenen Ressourcen” geht mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf...
Und hier sind meine Tipps:
Erstmals haben in diesem Jahr die EKD, Brot für die Welt/Diakonie Katastrophenhilfe, chrismon, evangelisch.de und alle 20 evangelischen Landeskirchen gemeinsam einen Adventskalender gestaltet. Jede Landeskirche/Institution übernimmt einen Tag im Advent und setzt das Thema „Heimat“ in einem eigenen Video um: informativ, unterhaltsam, nachdenklich, überraschend – und vor allem ganz unterschiedlich. Sie können den Kalender unter https://adventskalender.evangelisch.de abonnieren. Zu gewinnen gibt es auch etwas.
Das Referat Arbeit & Soziales im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung organisiert eine Reise nach Brüssel zum Thema „Soziale Rechte im Haus Europa“. Sie findet vom 5. bis 8. Mai 2020 statt und kostet 440 Euro. Anmeldeschluss ist der 21. Februar 2020.
Nach Jahren des Schweigens gibt Sally Perel das Geheimnis seiner doppelten Identität preis: Der Jude entkam dem Holocaust in der Uniform der Nazis, er überlebte mitten in Deutschland als Hitlerjunge Jupp Perjell. In dem Buch "Ich war Hitlerjunge Salomon", 1992 erstmals auf Deutsch erschienen, verarbeitete er seine Geschichte. Am 16. Dezember kommt der heute über 90-Jährige nach Frankfurt.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Advent
Ihre Silke Rummel
Veranstaltungshinweise und Informationen schicken Sie bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de. Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 12. Dezember 2019.
EDITORIAL
