Ferien sind einfach wunderbar. Auf einmal sind ganz viele Menschen an einem anderen Ort, die Straßen sind leer, alles geht viel ruhiger zu. Man kommt beim Arbeiten richtig gut voran, kann Liegengebliebenes erledigen, aufräumen, aussortieren. Ich genieße die entspannte Atmosphäre und freue mich, wie gut Dinge von der Hand gehen. Zumal, wenn der Urlaub kurz bevorsteht.
Alles andere als entspannt stellte sich gestern Abend ein Beitrag im Auslandsjournal dar, in dem es um Massentourismus durch Instagram ging. Der Pragser Wildsee in Südtirol liegt eingebettet zwischen den Bergen. Die Landschaft ist fast zu schön, um wahr zu sein. Und weil das so ist, zieht es die Menschen in Scharen dorthin, um sich selbst vor dieser Kulisse zu fotografieren und das Selfie in den sozialen Medien zu posten. Die Bilder hatten etwas Heuschreckenartiges: Tausende von Menschen fallen über einen Ort her, setzen sich vor Berg und See in Szene und verschwinden wieder.
„Instagramability” lautet das Fachwort für Orte, die sich besonders gut für solche Fotos eignen, lese ich in einem Spiegel-Artikel zum gleichen Thema. Einer Studie zufolge suchen nicht wenige junge Menschen ihre Reiseziele nach Instagramability aus. Ich staune... und komme nicht mehr mit. Magische Orte werden zu Massentourismuszielen und dadurch entzaubert. Alles um der Äußerlichkeiten und der Oberfläche willen. Dabei surrt mir durch den Kopf: »Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.« (Der kleine Prinz) Oder: »Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.« (1. Samuel 16,7)
Ich verabschiede mich jetzt in den Urlaub. Wir fahren mit dem Wohnwagen weg. An einen See. Wohin, verrate ich nicht. Und ein Selfie auf Instagram gibt es ganz bestimmt auch nicht. Versprochen.
Ein paar Tipps habe ich noch für Sie:
Im neuen Qualifizierungskurs für Hospizhelfer*innen des Ökumenischen Hospizvereins Vorderer Odenwald sind noch wenige Plätze frei. Da sich bislang nur Frauen angemeldet haben, werden bevorzugt Männer gesucht, die sich auf die Themen Sterben, Tod und Trauer einlassen wollen.
Kirche und Ökumene hoch fünf: Die katholischen und evangelischen Kirchen in Altheim, Münster und Eppertshausen laden am am Freitag, 23. August, 19 bis 23 Uhr, zur Nacht der Kirchen mit einem bunten Programm.
„Mal den Teufel nicht an die Wand”: Vom 24. bis 26. September findet in Eppertshausen die Ökumenische Bibelwoche statt. Programm
Und noch ein Film-Tipp: Gabi schleppt wuchtige Zementsäcke auf der Arbeit, hilft nebenbei ihrer Schwester im Frisiersalon. Auch um den pflegebedürftigen Vater kümmert sie sich liebevoll. Alles klaglos, unermüdlich und ohne jegliche Anerkennung. Bis zu dem Tag, als ihr Lehrling sie bittet, ihm mit einem Rollenspiel zu helfen. Der 30-minütige Kurzspielfilms „Gabi“ eignet sich besonders für Schule, Erwachsenenbildung und Jugendarbeit. Ausleihbar bei der Evangelischen Medienzentrale in Frankfurt.
Ich wünsche Ihnen eine wunderschöne Ferienzeit, bleiben Sie behütet,
Ihre Silke Rummel
Veranstaltungshinweise und Informationen schicken Sie bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn-net.de. Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 8. August 2019.