sind Sie gut hinübergekommen in das neue Jahr? Ich war ganz froh, als sich 2023 verabschiedet hat, so prickelnd war es nicht. Der Übergang wurde mir (und vielen anderen) mit einem wundervollen „Sekt & Segen”-Gottesdienst in der Umstädter Stadtkirche mit tiefsinnigen Fragen, intensiven Begegnungen, Musik, Gebet, Einzelsegen, Gemeinschaft, Sekt und Glitzer leicht gemacht. Nun ist das neue Jahr elf Tage alt, die alten Probleme sind geblieben, neue dazu gekommen. Bauernproteste, Bahnstreik, nicht vollständig entleerte Biotonnen (wegen des Frosts!). Die Stimmung ist aufgeheizt, die Bundesregierung an allem Schuld – also muss sie weg. Klare Sache.
Ukraine-Krieg, Woche 98, Krieg in Nahost, Woche 14.
Oder vielleicht doch nicht?
Vieles läuft im politischen Handeln derzeit schief, keine Frage. Aber zu denken, dass mit einer anderen Regierung alles besser wird, ist ungefähr so naiv, wie meine Hoffnung, nur weil Jahreswechsel ist, würde sich etwas zum Besseren wenden... Die Aussagen von Andreas Voßkuhle, früherer Präsident des Bundesverfassungsgerichts, die zwischen den Jahren in der Zeitung zu lesen waren, hinterlassen bei mir ein sehr mulmiges Gefühl. „Die AfD als stärkste Fraktion in einem oder mehreren Landtagen würde die politische Landschaft Deutschlands umkrempeln. Die politischen Köpfe dieser Partei zielen auf eine grundsätzliche Systemveränderung“, so Voßkuhle. Und weiter: „Es kann durchaus sein, dass sich unsere westliche Demokratie nur als eine kurze Phase in der Geschichte der Menschheit erweist, ähnlich wie die attische Demokratie, und danach wieder die dunkle Zeit des Totalitarismus zurückkehrt.“
Wollen wir das?
„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe” (1. Korintherbrief 16,14) lautet die Jahreslosung 2024. Möge sie eine Verheißung für unser Handeln sein – voller Einsicht, Rücksicht, (Eigen-)Verantwortung und Liebe. „Jesus hat vorgelebt, was es heißt, zu lieben. Deshalb hat er nicht gerichtet, sondern aufgerichtet, nicht verurteilt, sondern zur Veränderung aufgefordert, nicht ausgegrenzt, sondern Gemeinschaft geschenkt”, schreibt die amtierende EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs in ihrem Neujahrsgruß.
Hier kommen noch Tipps und Hinweise für Sie:
Was gut ist: Das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald möchte in der Passionszeit vom 14. Februar bis 30. März jeden Tag einen Impuls setzen, was gut ist – und diesen auf der Homepage und den Social Media-Kanälen veröffentlichen. Das kann ein Satz sein, der das Herz erfreut, der Sonnenstrahl nach vielen Regenwochen, die freundliche Geste des Nachbarn, etwas, das gelungen ist. Es geht um Lichtpunkte und Hoffnungsstrahlen, um Solidarität und Miteinander, um Dankbarkeit und Verantwortung in einer Welt, die im Krisenmodus zu versinken scheint. Machen Sie mit?! Dann schicken Sie uns ein Bild von dem, was Ihr Herz erwärmt, und ein paar kurze Zeilen an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de
Erinnerungsbäume für verstorbene Kinder: Um Erinnerungen und der Trauer um verstorbene Kinder einen Raum zu geben, wurde vom Ökumenischen Hospizverein Vorderer Odenwald e.V. in Zusammenarbeit mit Hessen Forst und der Stadt Groß-Umstadt das Projekt „Erinnerungen wachsen lassen...” ins Leben gerufen. Auf einem Waldgrundstück der Stadt Groß-Umstadt wird mit trauernden Eltern und Angehörigen der Erinnerungsweg bepflanzt. An zwei bis drei Terminen im Jahr kann unter Anleitung an einem vorgegebenen Platz ein Erinnerungsbaum für ein verstorbenes Kind gepflanzt werden. Nächster Pflanztermin ist der 17. Februar. Informationen und Baumwunsch: Ökumenischer Hospizverein Vorderer Odenwald e.V., Saint-Péray-Str. 9, 64823 Groß-Umstadt Telefon: 06078 -759047 oder kontakt@hospizverein-vorderer-odenwald.de
Sütterlin lernen: Die Sütterlin-Kurse im vergangenen Jahr waren der Renner und ruck, zuck ausgebucht. In diesem Jahr gibt es weitere Angebote der Evangelischen Dekanate Vorderer Odenwald und Odenwald. Für den ersten Kurs (21. Februar und 13. März) im Kloster Höchst gibt es nur noch wenige Plätze. Eine schnelle Anmeldung bei Rose Schließmann, E-Mail: rose.schliessmann@ekhn.de, ist empfehlenswert. Weitere Infos
Druckfrisch: „Wir spinnen gemeinsam – von der Wirksamkeit solidarischer Netzwerke" – das ist der Titel des aktuellen Programms der Betriebsseelsorge Südhessen/Rhein-Main mit interessanten Angeboten und Veranstaltungen für das erste Halbjahr 2024 und der Titel des Neujahrsempfangs am Dienstag, 23. Januar, 18 Uhr, in Rüsselsheim. Mit-Spinner*innen sind dabei unter anderem Annette Claar-Kreh, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald, und EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung. Programm 1. Halbjahr Einladung Neujahrsempfang
Klimafasten: Zum „Klimafasten“ vom 14. Februar bis zum 30. März 2024 lädt eine kirchliche Initiative von 24 evangelischen und katholischen Partner*innen (u.a. die EKHN) dazu ein, den Klimaschutz ins Zentrum der Fastenzeit zu stellen. Es geht darum, achtsam mit Gottes Schöpfung umgehen und einen verantwortungsvollen, klimagerechten Lebensstil zu entdecken und fortführen. In jeder der sieben Fastenwochen geht es um ein anderes Thema – ganz nach dem Motto: „So viel du brauchst…” Infos
Zukunft der Evangelischen Kirche: „Im Namen des Events”, so hat die taz einen Artikel überschrieben, der sich damit befasst, wie der deutsche Protestantismus versucht, sich angesichts schwindender Mitgliederzahlen neu zu erfinden, ohne dabei alte Traditionen zu vergessen. Artikel lesen
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Bleiben Sie gesund und behütet,
Ihre Silke Rummel
Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 25. Januar 2024. Hinweise bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de.
EDITORIAL
