„Weihnachten ist keine Jahreszeit, es ist ein Gefühl”, dieses Zitat wird der US-amerikanischen Schriftstellerin Edna Ferber zugeschrieben. Und wenn ich Menschen, die Weihnachten mögen, frage, warum sie Weihnachten mögen, dann ist es genau das: der Glanz der Lichterketten, überhaupt die Deko, die Plätzchen, die Musik, das üppige Essen an den Weihnachtstagen, die Zusammenkunft der Familie, die Rituale, kurzum: die besondere Atmosphäre. Und wir wünschen uns weiße Weihnachten, oder zumindest kalte Weihnachten, damit das Wetter die besondere Atmosphäre noch verstärkt.
Ehrlich gesagt, ich gehöre nicht zu denen, die Weihnachten so sehr mögen. Zumindest nicht dieses ganze Drumherum, die Erwartungen, den Konsumterror. Aber die stillen, heiligen Momente, die Weihnachten für mich wirklich ausmachen und von denen ich annehme, dass die Menschen an der Krippe sie so erlebt haben könnten, die mag ich. Ich empfinde sie, wenn ich durchs Dekanat fahre und plötzlich eine Schafherde entdecke, die gestern noch nicht auf genau dieser Wiese war. Oder beim Blick in den Himmel bei der Weihnachtsfeier auf dem Hundertmorgen, weil hier einer der Orte ist, an dem die Sterne heller leuchten und der Himmel ein Stück näher kommt. Und zugleich denke ich an die Menschen, die im Krieg Weihnachten verbringen müssen, die nicht nur allein, sondern einsam sind, die kein Geld für ein schönes Weihnachtsessen haben.
Ukraine-Krieg, Woche 95, Krieg in Nahost, Woche 11.
Während ich Ihnen schreibe, toben Wind und Regen ums Haus. Irgendwie passt dieses Wetter zu den vielen Baustellen, die wir Menschen auf der Welt haben. Und doch gibt es Überraschungen, leise Symbole der Hoffnung – wie der Herrnhuter Stern in der Baustelle von St. Johannis in Mainz (das Bild am Eingang dieses Newsletters).
Jetzt also steht Weihnachten vor der Tür. Die Übersicht über die vielen Gottesdienste im Dekanat finden Sie hier und weiter unten.
Friedrich von Bodelschwingh hat eine, wie ich finde, wunderschöne Weihnachtszeile formuliert: „Nach Hause kommen, das ist es, was das Kind von Bethlehem allen schenken will, die weinen, wachen und wandern auf dieser Erde.“
Hier kommen noch meine Tipps und Hinweise für Sie:
Weihnachtsbotschaften: Kirchenpräsident Volker Jung schaut zu Weihnachten besonders auf Kinder, deren Leben bedroht ist. Die stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf vertraut darauf, dass Gott sieht, wo Risse durch persönliche Lebensgeschichten gehen.
Gottesdienste in Radio und Fernsehen: Sie kommen aus Frankfurt, Hamburg, Dresden und anderswoher – die Gottesdienste in den Öffentlich-Rechtlichen an Weihnachten, Silvester und Neujahr.
Druckfrisch I: Die Referentinnen für die Arbeit mit Menschen in der zweiten Lebenshälfte im Dekanat haben ihr Programmheft für 2024 vorgelegt. Hier können Sie stöbern: Jahresprogramm
Druckfrisch II: Das Kulturprogramm der Michaelsgemeinde Reichelsheim für das erste Halbjahr 2024 finden Sie hier.
chrismon plus Hessen-Nassau: Nach 77 Jahren wird die Evangelische Sonntagszeitung zum Jahresende eingestellt. Leider! Ab 1. Januar gibt es eine spezielle Ausgabe des Monatsmagazins chrismon für Hessen-Nassau. Informationen
Ausflugstipp: Es sollte eine Fußbodenheizung werden, und dann wurde es eine archäologische Sensation. Seit 2013 ist der Alte Dom St. Johannis in Mainz Grabungs- und Baustelle. Die evangelische Johanniskirche in Mainz entpuppte sich bei den Bauarbeiten als Vorgänger des Mainzer Doms, in dem sich außerdem das Grab von Erzbischof Erkanbald fand. Ein Besuch lohnt sich. Es gibt Führungen und im Westchor auch Gottesdienste und Konzerte. Mehr Infos: https://alter-dom-mainz.de/
WIR & HIER-Toolbox: Seit einem Jahr besteht dieses digitale Sozialraumorientierungs-Instrument für Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen, die sich für Dorf, Stadtteil und Quartier öffnen möchten. Aus diesem Anlass gibt es am Mittwoch, 10. Januar, gleich drei Veranstaltungen. 1.) 9 Uhr: Online-Geburtstags-Andacht; 2.) 10 Uhr: Multiplikator:innen-Workshop zum Kennenlernen in der Gemeinde oder Einrichtung und 3.) 20 Uhr: Erfahrungsaustausch für Praktiker:innen.
Fundraising-Seminarreihe: Kirche ist immer auch auf Geld von außen angewiesen. Wie man damit umgeht, darum geht es in der Fundraising-Seminarreihe im ersten Halbjahr 2024. Programm
Israel – der Jude unter den Nationen: In diesem Podcast spricht Daniel Neumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Darmstadt und Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen, über die Massaker der Hamas am 7. Oktober und über den Hass auf die Juden und Israel.
KMU = Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung: Die Ergebnisse der 6. KMU finden Sie hier, und die Sicht der EKHN hier. Kurz gesagt: Die Kirche verliert in der Gesellschaft weiter an Bedeutung, aber es gibt dennoch Hoffnungszeichen und Anknüpfungspunkte.
In eigener Sache: Der Newsletter geht in die Weihnachtspause. Schauen Sie in dieser Zeit ruhig trotzdem mal auf der Dekanatshomepage vorbei, da wird es immer wieder Neues geben – zu den Silvester- und Neujahrsgottesdiensten, zur Jahreslosung, zu der sehr interessanten Ausstellung „Fluchtwege”... und anderes.
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Bleiben Sie gesund und behütet,
frohe Weihnachten und Gottes Segen für das Jahr 2024,
Ihre Silke Rummel
Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 11. Januar 2024. Hinweise bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de.