am vergangenen Sonntag war ich Wahlhelferin in meiner Heimatgemeinde. Es ist ja ein verpflichtendes Ehrenamt, zu dem man berufen wird. Und ich kann allen, die noch keine Wahlhelfer*innen waren, empfehlen, das zu machen. Denn es hat viel mit unserer Demokratie und dem Verständnis zu tun, zudem lernt man seinen Ort oder seine Stadt nochmal ganz anders kennen.
Die Stimmung war gut, die Wahlbeteiligung auch. Am Abend beim Auszählen wurden die Gesichter jedoch immer ernster, je höher der Stapel mit den AfD-Stimmen wuchs. Es kann einem bange werden. Den Kommentar auf chrismon.de zu den Landtagswahlen kann ich Ihnen ans Herz legen.
Einen Tag zuvor, ausgerechnet am Shabbat, dem jüdischen Ruhetag und dazu noch an einem hohen Feiertag, knapp 50 Jahre nach Beginn des Jom-Kippur-Krieges, hat die islamistische Hamas eine Terroroffensive gegen Israel gestartet. Israel hat daraufhin den Kriegszustand ausgerufen.
Wir sehen Bilder von Toten, von Gewalt, von Zerstörung. Einmal mehr.
Ukraine-Krieg, Woche 85.
Die schlechten Nachrichten, die von Hass und Krieg, von Leid und Ohnmacht, lassen sich weiter fortsetzen. Sie hängen über einem wie ein dunkler Schleier, drücken auf die Seele, gehen ins Herz. Wie gehen Menschen miteinander und mit ihrer Umwelt um? Man könnte schreien.
Die gestrige Dekanatskonferenz begannen wir mit einer Friedensandacht. An einer Stelle konnten die Teilnehmenden, während das Taizé-Lied Nada te turbe zu hören war, nach vorne zum Altar gehen, um eine Kerze anzuzünden. Ein berührender, trostvoller Moment, in dem die Gemeinschaft so gut getan hat und die Gedanken bei all denen waren, die voller Schmerz sind. Gemeinschaft ist wichtig, Hoffnung auch, das habe ich ja schon öfters geschrieben – und der Blick auf das Schöne, auf das, was gut ist. Nur so lässt sich eine bessere Welt hinkriegen. So habe ich Ihnen heute morgen im Vorgarten eine Rose fotografiert, die unverdrossen in die Welt hinein blüht.
Hier sind meine Tipps und Hinweise für Sie:
Solidarität: „ImDialog – Evangelischer Arbeitskreis für das christlich-jüdische Gespräch in Hessen und Nassau“ hat eine Erklärung zum Angriff der Hamas auf Israel abgegeben. Wortlaut
Entsetzen: Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Friedrich Kramer, und die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus verurteilen die Angriffe scharf. „Mit Terror kann es keinen Frieden geben.“
Heilige Momente: Die Evangelische Sonntagszeitung hat prominent auf Seite 3 über die Dekanatsaktion „Segen to go” am Tag des offenen Denkmals, an dem in Groß-Umstadt zugleich auch Bauernmarkt ist, berichtet. Hier ist der Bericht.
Angebote des Hospizvereins: Pflegende Angehörige haben am 25. Oktober die Möglichkeit, sich im Gespräch untereinander und mit Anja Schnellen, der Leitung des Hospizdienstes, und Jürgen Courtin, pflegendem Angehörigen und Pfarrer, auszutauschen. Trauernde treffen sich am 28. Oktober um 14 Uhr zu einem einstündigen Spaziergang in der Wächtersbachstr. 33a in Groß-Umstadt vor der Trauerwerkstatt. Für diese beiden Angebote ist keine Anmeldung erforderlich.
Deutschland, gottlos? Im Frühjahr war Reporterin Katja Döhne mit ihrem Team deutschlandweit unterwegs, um im Auftrag der ARD an unterschiedlichen Stellen einer Entwicklung nachzuspüren, die sie in den Filmtitel „Rabiat: Deutschland, gottlos?” fasste. „Es ist eine historische Zäsur: Inzwischen sind weniger als 50 Prozent der Deutschen Mitglied in einer der großen christlichen Kirchen. Was bedeutet diese Entwicklung konkret für unsere Gesellschaft? Was passiert mit zehntausenden Kirchengebäuden in Deutschland? Was verändert sich auf den Dörfern, wenn die Kirche nicht mehr als Treffpunkt genutzt wird?”, heißt es in der Beschreibung des Beitrags in der ARD-Mediathek. Auch in der Evangelischen Grundschule in Weiten-Gesäß in unserem Nachbardekanat machte das Reporterteam Station (im Film ab Minute 32:44) – unmittelbar vor der Tagung der Landessynode, bei der dann der Erhalt der kirchlichen Trägerschaft der Schule bis mindestens 2026 beschlossen wurde. Zum Film in der ARD-Mediathek
Landeskirchen unterwegs: Der Leiter der Ehrenamtsakademie der EKHN, Pfarrer Dr. Steffen Bauer, verfolgt die Veränderungsprozesse in vielen evangelischen Landeskirchen. Alle halbe Jahr schreibt er eine Zusammenfassung über den aktuellen Stand. Teil V
ekhn2030 direkt geklärt: In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist derzeit viel Bewegung. Gemeinden bilden Nachbarschaften, Strukturen ändern sich. Für Mitarbeitende soll es mit „Direkt geklärt” eine Hilfe geben. Die virtuelle Veranstaltung kann ein gutes Forum für konkrete Fragen bilden. Hier ist die Übersicht.
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Bleiben Sie gesund und behütet,
Ihre Silke Rummel
Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 2. November 2023. Hinweise bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de.