ein frohes, gesundes, friedliches, inspirierendes und gutes Jahr 2023 wünsche ich Ihnen!
Ich hoffe, Sie hatten schöne Weihnachten, einen entspannten Jahreswechsel und keine Schniefnase. Und wenn doch: So war ja eine gute Gelegenheit sich auszuruhen. Die Zeit zwischen den Jahren ist ja schon anders. Alles geht ein wenig gemächlicher. Die Stimmung ist besonders, ein bisschen wie aus der Zeit gefallen. Man hat mehr Muße zum Lesen, und im Fernsehen kommen tolle Filme, fürs Gemüt und zum Nachdenken. Hach, herrlich.
So habe ich zum ersten Mal „Green Book” gesehen und war restlos begeistert. Ein afroamerikanischer Star-Pianist engagiert einen Nachtclub-Türsteher für seine Konzertreise durch die US-Südstaaten. Dort gibt es immer noch Rassentrennung und Gewalt. Der mehrfach ausgezeichnete Film spielt in den 1960er Jahren und basiert auf einer wahren Begebenheit. Eine Stelle hat mir besonders gut gefallen: „Man obsiegt nie mit Gewalt. Würde gewinnt immer.”
Ansonsten haben sich leider die alten Probleme nicht mit dem Farbenregen der Silvesterrakten in Luft aufgelöst. Im Gegenteil. Seit dem Jahreswechsel diskutiert Deutschland über die jugendliche Gewalt gegen Rettungskräfte in der Silvesternacht. Greifen unsere Gesetze? Haben wir ein Integrationsproblem? Sollte die Silvesterböllerei verboten werden? Wäre dem so, hätte zumindest unsere Verteidigungsministerin nicht diesen Fauxpax begangen, auf Instagram ein überflüssiges Video vor einer Kulisse zu posten, das die Menschen aus und in der Ukraine sehr befremdet haben dürfte.
Ukraine-Krieg, Woche 47, Corona-Krise, Woche 151.
Jetzt, da die Pandemie sich laut dem Virologen Christian Drosten anschickt, in eine Endemie zu verwandeln und Lothar Wieler dem Robert Koch-Institut den Rücken kehrt, wollte ich schon das Zählen der C-Wochen einstellen. Aber die neue Variante XBB.1.5. und die Empfehlung des Auswärtigen Amtes, keine Reisen nach China zu unternehmen, lassen mich zögern. So zähle ich erstmal weiter.
Mit dem neuen Jahr ist ja nicht nur die Hoffnung auf ein Besser verbunden. Es gibt auch immer eine neue Jahreslosung, die das Jahr begleitet. „Du bist ein Gott, der mich sieht” (Gen. 16,13) heißt sie in diesem Jahr – und das hat Wucht! Der Satz, fast ein Gebet, stammt von der Sklavin Hagar, die ein Kind von Abram erwartet und flüchtet, weil Sarai sie so schlecht behandelt. Hagar erscheint ein Engel. Sie geht zurück.
Die Jahreslosung, die ganze Hagar-Geschichte, ist äußerst vielschichtig und fand auch Eingang in den Blues. Louis Armstrong wurde mit „Aunt Hagar's Blues” weltbekannt. Uwe Birnstein beleuchtet in einem Podcast für Bayern2 die Geschichte der Sklavin Hagar aus jüdischer, muslimischer und christlicher Sicht. Den Podcast lege ich Ihnen sehr ans Herz.
Noch ein paar Tipps:
Musikalisches Groß-Umstadt: Das Konzertprogramm 2023 für Groß-Umstadt liegt vor und startet mit Hausmusik im evangelischen Gemeindehaus. Es ist das letzte Jahr von Dekanatskantorin Eva Wolf, die im Herbst in den Ruhestand geht.
Begegnungscafé in Reichelsheim: Mit dem neuen Jahr gibt es in Reichelsheim ein Begegnungscafé und Treffpunkt für Geflüchtete aus der Ukraine, Unterstützer*innen und Interessierte. Es bietet Austausch, Infos, gemeinsame Aktivitäten, bei Bedarf auch Hilfe bei Behördenangelegenheiten. Info
Info-Veranstaltung zum Verkündigungsgesetz: Kirchenleitung und -verwaltung laden am Freitag, 20. Januar, 14 bis 17 Uhr, zu einer digitalen Informationsveranstaltung über das von der Kirchensynode beschlossene Gesetz zum Verkündigungsdienst ein. Noch mehr Infos
Die Evangelische Kirche und die Letzte Generation: Damit befasst sich die Evangelische Akademie Frankfurt bei ihrer hybriden Veranstaltung am Dienstag, 17. Januar, 17 bis 20 Uhr. Es besteht die Möglichkeit, vor Ort oder via Zoom teilzunehmen. Es gibt mehrere (Streit-)Gespräche, auch mit Vertreter*innen der Letzten Generation. Um Anmeldung bis 14. Januar an u.reinhart@zgv.info wird gebeten.
Frauenpolitik in der Bundesregierung: Das südhessische Bündnis „Gemeinsam gegen Altersarmut von Frauen“ lädt für Donnerstag, 2. Februar, 18.30 Uhr, in die Evangelische Friedensgemeinde, Landgraf-Philpps-Anlage 63, in Darmstadt zur Podiumsdiskussion mit den südhessischen Bundestagsabgeordneten der Koalitionsparteien ein.
Die Bibel in Memes: Der bayerische Vikar Frank Krauss kreiert Memes anhand biblischer Texte. Ein Meme ist ein meist aufheiternder, kreativer Inhalt, der sich vorwiegend im Internet verbreitet. Im Interview erzählt Frank Krauss, wie er auf diese Idee kam und inwiefern sie als moderne Neuinterpretation klassische Bibeltexte bereichern kann.
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Bleiben Sie gesund und behütet,
Ihre Silke Rummel
Der nächste Newsletter erscheint am Donnerstag, 26. Januar 2023. Hinweise bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de.