seit dem vorigen Newsletter sind knapp zwei Wochen vergangen, die von verwirrenden Bildern und Surrealitäten geprägt waren, aber auch von einer großen Ruhe, von Klopapier und Hamstern, von einsichtigen und uneinsichtigen Menschen, von ängstlichen und zuversichtlichen, von Tagen, die sich anders anfühlen, weil sie keine Alltage sind. Sie sind aus der Zeit gefallen, haben ihre Termine verloren und eine solche Eigendynamik, dass die Informationen sich innerhalb kurzer Zeit schon wieder überholen. Wir leben im Ausnahmezustand, verursacht durch ein kleines unsichtbares Virus namens Covid-19.
Die Welt ist fragiler als wir alle dachten. Unsere Art des Wirtschaftens erlebt einen bis dato unvorstellbaren Stresstest. Solidarität, Nächstenliebe, Barmherzigkeit prallen auf Egoismus, Hamsterkäufe und Krisenprofit.
Ich sitze am Schreibtisch im Arbeitszimmer zu Hause, schaue auf die leere Straße, in einen nahezu wolkenlosen blauen Himmel, gewärmt von den Sonnenstrahlen und denke an die Menschen, die einen lieben Menschen verloren haben, von dem sie nun nicht so Abschied nehmen können, wie sie gerne würden, an die Menschen, die alleine zu Hause sind und denen die Ansprache fehlt, an die schrecklichen Bilder der Armeefahrzeuge, mit denen die vielen Särge in Italien abtransportiert wurden.
„Speranza” heißt auf Italienisch Hoffnung. Eine meiner Lieblingsbibelstellen ist diese: „Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe“ (1. Kor, 13). Ein guter Leitsatz, um durch die ungewissen Tage und Wochen zu kommen.
Meine Link- und Lesetipps:
Dass Gottesdienste ausfallen und sonntags mal nicht die Kirchenglocken läuten – wer hätte das je gedacht? In verschiedenen Artikel habe ich Ihnen weiter unten Tun und Kreativität unserer Kirchengemeinden im Dekanat zusammengestellt. Kirche ist da. Sie finden dort auch verschiedene Lese-Hinweise.
Ich empfehlen Ihnen unbedingt, regelmäßig auf www.ekhn.de zu schauen. Auf der Seite gibt es fortlaufend aktualisierte Informationen und Angebote.
EIn weiterer Hinweis für Glaubensangebote: https://www.ekd.de/kirche-von-zu-hause-53952.htm
Die Organisation Brot für die Welt hält schöne Spiele-Ideen für Kinder bereit.
Was passiert nach Corona? Dass wir wieder zur Normalität zurückkehren, hält Zukunftsforscher Matthias Horx für ausgeschlossen. „Es gibt historische Momente, in denen die Zukunft ihre Richtung ändert.“
Corona verdrängt alles andere. Für die Flüchtlinge an der griechisch-türkischen Grenze verschärft sich die Situation durch Corona. Auf www.menschen-wie-wir.de finden Sie mehr dazu.
Im Hessischen Landtag hat CDU-Landtagspräsident Boris Rhein zu Beginn der ersten Sitzung nach dem rassistisch motivierten Terroranschlag von Hanau eine Gedenkrede gehalten: https://www.hessenschau.de/politik/landtag/landtagsvideos/boris-rhein-cdu-zwei-attentate-mit-schrecklichen-folgen,video-117854.html
Ich wünsche Ihnen viel „speranza”.
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Bleiben Sie gesund,
bleiben Sie behütet,
Ihre Silke Rummel
Informationen schicken Sie bitte an presse-vorderer-odenwald@ekhn.de. Wann der nächste Newsletter erscheint, hängt von der aktuellen Lage ab.
EDITORIAL
