Dekanat Vorderer Odenwald

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    Denkanstoß

    Heile, heile Gänschen

    Über den Hauch von Hoffnung und Vertrauen, den Wunsch nach Heilsein und dass einmal alles wieder gut is, macht sich Michaela Meingast, Pfarrerin in Klein-Umstadt mit Dorndiel und Raibach, in ihrem Denkanstoß Gedanken.

    Zur Fastnacht gehörte früher für mich „Mainz wie es singt und lacht!“. An etwas erinnere ich mich besonders gut: An das Lied „Heile, heile Gänschen, es wird bald wieder gut...“ In alten Filmaufnahmen ist zu sehen, wie der ganze Saal versonnen mitschunkelt und hier und da eine Träne getrocknet wird. Über dem Ganzen liegt ein Hauch von Hoffnung und Vertrauen, der Wunsch nach Heilsein und dass einmal alles wieder gut ist.

    Ich mag dieses Lied und sang es oft meinen Söhnen vor, wenn sie weinten. Die Melodie wirkt beruhigend und der Text singt von Hoffnung. Hoffnung ist wichtig für unser menschliches Leben. Hoffnung hilft uns, der Gegenwart zu trotzen, auch wenn wir weder ein noch aus wissen.

    Diese Situation kannte auch Jeremia, der den folgenden Vers jedoch nicht ins Ungewisse betete: „Heile du mich, so werde ich heil, hilf du mir, so ist mir geholfen!“ (Jer 17,14 ).

    Jeremia wusste: Gott hört mich, auch wenn es sonst niemand tut. Er wusste: Gott sieht mich und steht mir bei, auch wenn ich für andere scheinbar unwichtig und unsichtbar bin. Gott ist mir nahe, auch wenn ich es selbst nicht glauben kann oder will.

    Viele von uns kennen dieses Gefühl, wenn die Hoffnung schwindet vor den Problemen und den Sorgen und Ärgernissen unseres Alltags. Besonders jetzt!

    Hoffnungslosigkeit ist eine Krankheit, die kein Arzt diagnostizieren kann. Sie kommt schleichend auf leisen Sohlen. Sie ist heimtückisch und unerbittlich. Sie ergreift den ganzen Menschen und hält ihn gefangen. Viele von uns sind davon betroffen. Wir nehmen dann alles als gegeben hin und fügen uns im alltäglichen Trott, sind antriebslos und müde.

    Jeremia weist auf einen Ausweg hin: Er lenkt sein und unser Augenmerk auf Gott, der größer ist als all unsere Hoffnungslosigkeit. Jeremia weiß aber auch, dass Hoffnung, Zuversicht und Vertrauen nicht über Nacht aufgebaut werden. Sie brauchen Muße und Zeit. Zeit für ermunternde Gespräche mit Anderen. Zeit zum Gebet, um sich wieder des Grunds für unsere Hoffnung zu vergewissern.

    Ein Lied wie „Heile, heile Gänschen, es wird bald wieder gut...“, spricht uns im tiefsten Grund unserer Seele an und bringt uns ein Gefühl der Geborgenheit. Die Hoffnung, die aus Jeremia spricht, ist mehr als ein Gefühl, es ist eine Lebenseinstellung, die auch den Blick verändert.
    Ich wünsche sie uns allen!

    Es grüßt Sie herzlich,
    Ihre Michaela Meingast, Pfarrerin in Klein-Umstadt mit Dorndiel und Raibach

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