Denkanstoß

Tun Sie eine gute Tat – lassen Sie sich impfen

privat

Der Messeler Pfarrer Albrecht Burkholz macht sich in seinem Denkanstoß Gedanken über das Impfen und welche Ängste damit verbunden sind.

23.08.2021 sru Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

Ich selbst bin jetzt Gott sei Dank zwei Mal geimpft. Damit fühle ich mich noch sicherer als nur mit der Erstimpfung. Ich habe mit verschiedenen Menschen geredet, die noch nicht geimpft sind. Zwei haben sehr schlechte Erfahrungen mit einer Impfung gemacht (1x Grippe, 1x Keuchhusten). Ich kann verstehen, wieso man dann mit Herz und Körper zurück schreckt. Ein anderer Mann hat mich gebeten: überzeuge mich. Ich habe zu ihm gesagt: „Es ist kein Problem, wenn einige nicht geimpft sind. Es werden genug geimpft sein, dass wir das Problem gelöst bekommen.“ Das hat ihm gereicht und er lässt sich nun impfen.

Andere sind sehr eingemauert in ihrer Verschwörungserzählung und bombardieren mich ständig mit entsprechenden Links als Statusmeldung bei WhatsApp. Da lohnt sich das Gespräch nur noch insofern, als wir an die dahinterliegenden Gefühle kommen: Angst um die wirtschaftliche Existenz. Wir haben es also insgesamt mit sehr viel Angst zu tun. Da möchte ich daran erinnern, dass wir als Christinnen und Christen zum Kampf aufgefordert sind.

Der Kampf ist vor allem ein innerer Kampf. In uns müssen wir überwinden, was dem Vertrauen, der Liebe, der Hoffnung entgegensteht. Wir bekommen dazu göttliche Hilfe. Martin Luther, der vor 500 Jahren die evangelische Kirche gegründet hat, hat das so ausgedrückt: „Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen, er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen.“ Diese Zuversicht und heldenhafte Angstüberwindung wünsche ich möglichst vielen Menschen in diesen angstgeprägten Zeiten. Die Pfadfinder haben als christliche Heldenaufgabe entwickelt: jeden Tag eine gute Tat! Bitte leisten Sie Ihren mutigen Beitrag in dieser Krise und lassen Sie sich impfen. Vielen Dank, wenn Sie es schaffen, die Angst in sich zu überwinden.

Übrigens: Wenn man es hinter sich hat, fühlt es sich sehr gut an.

Pfarrer Albrecht Burkholz, Evangelische Kirchengemeinde Messel