Dekanat Vorderer Odenwald

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    Abschluss

    Das war STARK!

    Ausbildungsnetzwerk STARKEin letztes Treffen im Evangelischen Gemeindehaus.

    Schülerinnen und Schülern bei der Ausbildungssuche unterstützen: Das war das Ziel des Netzwerks Ausbildung in Groß-Umstadt. Nach 20 Jahren hat sich viel getan – und das Netzwerk nun seine Arbeit beendet.

    Es war am Beginn des Jahres 2000. An der Ernst-Reuter-Schule zeichnete sich ab, dass über 70 Schülerinnen und Schüler nach ihrem Hauptschulabschluss keine Chance hatten, eine Ausbildung zu beginnen. Damals gab es nicht nur für die Umstädter Schüler, sondern bundesweit einen großen Mangel an Ausbildungsplätzen – vor allem für Schüler, die kein Abitur hatten und wenig Unterstützung von zuhause erwarten konnten.

    Die Zahl arbeitsloser Jugendliche war alarmierend und betrug auf dem Höchststand im Jahr 1997 12,2 Prozent (Quelle: http://archiv.nationalatlas.de/wp-content/art_pdf/Band4_84-85_archiv.pdf). Den daraus erwachsenden sozialen Sprengstoff im Blick hatte sich auf Initiative des Unternehmerverbands Südhessen und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hin der Starkenburger Arbeitskreis Kirche und Wirtschaft (STARK) gegründet. Die Idee: An Schulstandorten sollten sich örtliche Netzwerke bilden, die den Schülern und Schülerinnen „von der Leere zur Lehrstelle“ verhalfen, so das damalige Motto.

    Viele Beteiligte
    Auch in Groß-Umstadt wurde auf Initiative des damaligen Pfarrers Arno Kreh und Konrektorin Carmen Lotzkat sowie Hauptschullehrer Udo Pfeiffer und Kirchenvorsteherin Sabine Langer ein „Netzwerk Ausbildung“ mit dem Label von STARK gegründet. Mit dabei waren die Stadt Groß-Umstadt, der Gewerbeverein, die Kirchengemeinden, IHK, Berufsberatung und Jugendberufshilfe des Diakonischen Werkes. 

    Von Anfang an wollte das Netzwerk auf die prekäre Lage aufmerksam machen. So wurde bis in die 2012er Jahre jährlich ein Banner an Kirche oder Ortseingang angebracht, an dem die aktuelle Lehrstellenlage der suchenden Schüler sichtbar gemacht wurde. Gottesdienste und Aktionen mit Gewerbeverein und Schule sensibilisierten an anderer Stelle die Öffentlichkeit. Über 80 Betriebe in Groß-Umstadt beteiligten sich jahrelang an den Praxistagen, ein Konzept, das in den Schulalltag integriert war und Schülern wie Arbeitgeber*innen die Chance zum Kennenlernen gab.

    Paten standen zur Seite
    Ab dem Jahr 2006 kam mit Dagmar Waldkirch als Konrektorin und Kirchenvorsteherin auch die Patenarbeit ins Spiel: Menschen aus Beruf oder Ruhestand stellten ihr Wissen und ihr Ohr den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung und wurden in dieser Zeit wichtige Lebensbegleiter. Es ging den Patinnen und Paten vor allem darum, Unsicherheiten bei der Selbst- und Berufsfindung aus dem Weg zu räumen. Manch einer war auch Mittler zwischen Eltern und Schüler.  Das Anliegen der Paten: Ich bin für dich da und ansprechbar. Mit dieser wertvollen Arbeit haben Sabine Freitag, Claudia Fröhlich, Ilona Jäger, Ilse Rost, Wolfgang Durst, Gerald Schäfer und viele andere über Jahre immer wieder jungen Leuten bei den Schritten ins Leben geholfen.

    Viele Namen wären zu nennen im Laufe der Jahre, ein Netzwerk besteht aus zahlreichen unterschiedlichen Akteuren. Dank ist zu sagen Renate Filip und Diethard Kerkau als Vertreter der Stadt, Reiner Michaelis für den Aufbau der Öffentlichkeitsarbeit,  den Lehrerinnen und Lehrern, den wechselnden Vorsitzenden des Gewerbevereins und den Mitgliedern der LIONS, um nur einige zu nennen.

    Ein Treffen zum Abschluss
    Nun beendet das Netzwerk seine Arbeit nach 20 Jahren. Zum Abschluss gab es am 14. September ein Treffen im Evangelischen Gemeindehaus. Heike Miehe vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN und Annette Claar-Kreh, vom Dekanat Vorderer Odenwald und Moderatorin des Netzwerks warfen Schlaglichter auf die Arbeit und würdigten diese.

    Es hat sich viel getan: Inzwischen hat die Berufsorientierung in den Schulen ein größeres Gewicht und ist Schwerpunkt in allen Abschlussklassen. Bedingt durch den demografischen Wandel werden junge Menschen wieder dringend gesucht in den Betrieben. Aber das Gefühl, dass unsere Gesellschaft Jugendliche in vielen Fällen alleine lässt mit ihren Fragen und Bildungsabschlüsse oft keine guten Anschlüsse haben, bleibt. So bleibt die Aufgabe, die ein afrikanisches Sprichwort beschreibt, bestehen: „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“    Annette Claar-Kreh





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