Dekanat Vorderer Odenwald

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    Einführung

    Mit Gitarre auf dem Fahrrad

    Dekanat Vorderer OdenwaldSo kennt man ihn: Pfarrer Frieder Schmidt ist meist mit dem Fahrrad unterwegs.

    Pfarrer Frieder Schmidt übernimmt allein die Pfarrstelle in Ueberau. Er wird am Sonntag, 26. Januar, 10 Uhr, in der Evangelischen Kirche Ueberau eingeführt. Veränderungen stehen an.

    Der Besitz der Pfarrchronik sagt etwas darüber aus, wer in einer Kirchengemeinde den Hut auf hat. In der Pfarrchronik werden wichtige Informationen über das Gemeindeleben einer Kirchengemeinde festgehalten. Außergewöhnliches und Alltägliches sollen sich hierbei die Waage halten. Die Pfarrchronik ist unter Verschluss zu halten. So will es die Verwaltungsverordnung über die Pfarrchroniken.

    In Ueberau hat Pfarrer Frieder Schmidt nun zum dritten Mal die Pfarrchronik übernommen. Nach dem Weggang von Pfarrerin Meike Obermann und der Kürzung der Pfarrstellen in Spachbrücken und Ueberau von je dreiviertel auf halb ist Frieder Schmidt nun auch alleiniger Stelleninhaber in Ueberau. Zuvor hatte er eine dreiviertel Stelle in Spachbrücken und eine viertel Stelle in Ueberau. Seit 2002 ist der 60-Jährige Pfarrer in Spachbrücken, seit 2007 außerdem zusätzlich in Ueberau.

    Vieles ist ihm vertraut und vielen ist er vertraut: Zum Beispiel, wenn er mit seinem Fahrrad und der Gitarre auf dem Rücken in den Hof von Gemeinde- und Pfarrhaus einfährt. Dass er nun den Vorsitz des Kirchenvorstands innehat, ist neu. Nicht neu hingegen ist die gemeinsame Konfirmandenarbeit der beiden Kirchengemeinden. „Wir machen alles zusammen außer der Konfirmation“, sagt Frieder Schmidt.

    Stärkere Zusammenarbeit angestrebt

    „Die Gemeinden haben ihr eigenes Leben und ihre eigene Identität.“ In Spachbrücken zum Beispiel spiele die Kerb eine große Rolle, in Ueberau seien Weihnachtsmarkt und Fastnacht wichtig. Gleichwohl geht es in Anbetracht sinkender Gemeindegliederzahlen darum, Abläufe neu zu ordnen und Entscheidungen zu treffen. Die Zusammenarbeit der beiden Gemeindebüros könne ein erster Schritt sein, sagt Schmidt. „Auch Gemeindehaus und Pfarrhaus bleiben ein Thema.“ Im vergangenen Jahr hat der Kirchenvorstand beschlossen, dass das Pfarrhaus verkauft werden soll. Nach kirchlichen Vorgaben ist auch das Gemeindehaus zu groß. Doch wie soll die Fläche zwischen Pfarrhaus und Gemeindehaus getrennt werden? Wo wird das Gemeindebüro untergebracht? Allesamt Fragen, die ihn zunehmend beschäftigen, obwohl er doch aus einem ganz anderen Grund Pfarrer geworden ist – weniger der Verwaltung als der Menschen und des Glaubens wegen.

    Manches aber fügt sich auch selbst. In Ueberau taten sich voriges Jahr kurzerhand Eltern zusammen, um das Krippenspiel vorzubereiten. Einmal im Monat gibt es in Ueberau und Spachbrücken keinen Sonntagsgottesdienst. In Ueberau fand sich wiederum eine Gruppe von Ehrenamtlichen, die regelmäßig eine Andacht ohne Pfarrer vorbereitet – normalerweise an jedem zweiten Sonntag im Monat. Auch der Besuchsdienst ist in der Hand von Ehrenamtlichen und läuft gut. Erfreulich seien auch die Konfirmationen in den beiden Orten. „Die sind ein echtes Fest.“

    Frieder Schmidt kommt aus einem Pfarrerhaushalt. Sein Vater war Pfarrer. Geboren in Frankfurt, zog die Familie nach Dreieich-Buchschlag und schließlich nach Darmstadt, wo der Vater Propst wurde. Frieder Schmidt besuchte dort die Schule, absolvierte seinen Zivildienst und entschied sich in den friedensbewegten und protestreichen 1980er Jahren zwischen „Null Bock“ und „No Future“ als Einziger von vier Geschwisterkindern für ein Theologiestudium. „Jesus erschien mir da eine Alternative“, sagt Frieder Schmidt. „Da habe ich andocken können.“

    Klimaschutz ist selbstverständlich

    Was die Klimaproteste heute anbelange, so habe er den Eindruck, ein Déjà-vu zu erleben. „Klimaschutz ist selbstverständlich“, sagt der überzeugte Radfahrer, der nahezu alle Strecken mit dem Rad zurücklegt. „Ich bin Radfahrer und fahre gerne Rad und kann mich auch gut warm anziehen.“ Vor einigen Jahren pilgerte Frieder Schmidt in seiner Studienzeit mit Frau, Hund, Zelt und Fahrrad. Sie legten in acht Wochen 3000 Kilometer zurück.

    Frieder Schmidt studierte in Frankfurt, Heidelberg und Mainz, absolvierte sein Spezialvikariat in der Teestube in Darmstadt, machte sein Vikariat, also die praktische Ausbildung zum Pfarrer, in der Marktplatzgemeinde in Neu-Isenburg, die von hugenottischen Glaubensflüchtlingen gegründet wurde. Danach, von 1991 bis 2002, war er in Fürth im Odenwald. Seine Frau und er haben drei Kinder (31, 29 und 26). Einer seiner Schwerpunkte war immer die Schule. „Das habe ich gerne gemacht, junge Leute über mehrere Jahre begleitet.“ Erst in der Grundschule, dann als Konfirmanden, später dann in der weiterführenden Schule in Reinheim. Die Arbeit in der Schule gibt er jetzt ab. Gerade in Spachbrücken gebe es eine starke Verbindung zur Grundschule. Diese weiter zu pflegen, werde eine Herausforderung.

    Würde er wieder Pfarrer werden? Klares Ja. Frieder Schmidt: „Der Beruf ist für mich stimmig.“




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