Dekanat Vorderer Odenwald

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    Zwischen Himmel und Erde

    Bernhard BergmannZwischen Himmel und Erde bewegten sich die Stücke, die der Jugendchor Reichelsheim unter Leitung von Andrea Dippon-Meyer in der Michaelskirche zu Gehör brachten.

    „Zwischen Himmel und Erde“ – so hieß das Programm, welches Andrea Dippon-Meyer mit dem Jugendchor der Evangelischen Michaelsgemeinde Reichelsheim einstudiert hatte und mit dem sie nun einen ebensoweit gespannten Klangraum in dem annähernd vollbesetzten Gotteshaus eröffnete: „Quer durch die Jahrhunderte und durch ganz verschiedene musikalische Stilrichtungen“ reichte die Auswahl, wie Pfarrerin Charlotte Voß umriss.

    Zwischen Himmel und Erde: Alle Musikstücke verband der Bezug zu diesem Raum. Zu manchen Liedern erläuterten Mitglieder des Jugendchores den jeweiligen Inhalt, Hintergründe oder Rahmen. Begleitet wurden die jungen Sängerinnen und Sänger von einer kleinen Band, bestehend aus Tanja Spatz (Klavier), Martin Fußmann (Bass) und Clemens Frassine (Perkussion).

    Natürlich ging es um Liebe, so etwa in dem von Elvis Presley bekannten, aber hier neu arrangierten „I can’t help falling in love“ oder in „Fix you“ der englischen Band Coldplay. Wobei die Liebe die beiden Sphären verbindet – irdisches Glück oder, wie der Volksmund sagt: eine Himmelsmacht – wer könnte das entscheiden? Spätestens in der Liebe zu Gott und dem Wissen um Gottes Liebe zu den Menschen gehen Himmel und Erde ineinander über: „Ubi caritas“ gibt die Standortbestimmung: „Wo Barmherzigkeit und Liebe sind, da ist Gott“.

    Enge Beziehung zwischen Gott und den Menschen

    Auch die Psalmen – etliche davon übrigens ursprünglich auch als Lieder entstanden – stellen Zeugnisse der engen Beziehung zwischen Gott und den Menschen dar. Zwei davon standen in Liedform auf dem Programm: Psalm 23 („Der Herr ist mein Hirte“) in einer Version der Band Be’er Sheva und Psalm 31 („Herr, auf dich traue ich“) von Heinrich Schütz – und damit um Jahrhunderte früher. Das Vaterunser sangen die jungen Männer und Frauen auf Swahili, wo es „Baba Yetu“ heißt.

    Egal ob 16. Jahrhundert oder Gegenwart: Der Himmel, unter dem die Menschen leben und arbeiten, lieben, weinen, beten und hoffen, ist über die Zeiten hinweg immer der gleiche.

    Zwischen Himmel und Erde bewegt sich auch das Leben der Mauersegler. Ihrem erstaunlichen Leben ist Charles Fosters Buch „Der Ruf des Sommers“ gewidmet; Abschnitte daraus lasen Martin Hünlich, Charlotte Voß und Alexander Köhler. Mehr noch als andere Vögel, die zwischenzeitlich immer wieder landen, etwa fürs Fressen und Schlafen, verbringen Mauersegler ihre Lebenszeit in der Luft; so etwa die ersten zwei Lebensjahre vollständig: „Der Himmel ist ihre Heimat“, lautet ein Zitat aus Fosters Buch, das sich mit seinem manchmal geradezu lyrischen Schreibstil und eindrücklichen Metaphern harmonisch zur Musik dieses Abends fügte. Zu erfahren war auch, dass die rund 40 Gramm leichten Vögel bis zu 21 Jahre alt werden können und in dieser Zeit insgesamt über 1,2 Millionen Kilometer fliegen. Als Zugvögel zwischen Mitteleuropa und dem südlichen Afrika unterwegs, ist „da, wo die Mauersegler sind, immer Sommer“. Auch um die Michaelskirche sind sie zu Hause.

    Zwischen Himmel und Erde schließlich befanden sich knapp zwei Stunden lang die Zuhörerinnen und Zuhörer in der Michaelskirche, verzaubert durch unterschiedliche Ensembles des Jugendchores, ebenso wie durch Solopartien. Andrea Dippon-Meyers eigentliche Arbeit liegt weit im Vorfeld eines solchen Abends: Die ausgebildete Sängerin erkennt Talent und fördert es, sie integriert Solostimmen und den Chor zusammen mit den Instrumentalisten zu einem klingenden Ganzen, und sie weist so immer wieder vor allem jungen Menschen auch einen besonderen Weg, auf dem es manchmal Unterstützung und Bestärkung braucht: über sich hinauszuwachsen. Bernhard Bergmann

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