Dekanat Vorderer Odenwald

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    Kirchentag in Nürnberg

    Eine einzigartige Mischung

    sru/DekanatDer Hauptmarkt in Nürnberg am Abend der Begegnung.

    Müde, erschöpft, vor allem aber erfüllt: So sind die Teilnehmenden am Sonntagnachmittag vom 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg zurückgekommen. Die Evangelischen Dekanate Vorderer Odenwald und Odenwald hatten eine gemeinsame Busfahrt nach Nürnberg angeboten. Untergebracht war der Großteil der Gruppe in einer Schule.

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    „Ich freue mich, dass der Kirchentag wieder zurück ist, auch von der Energie her, nach dem Corona-Lockdown und dem Versuch, den Ökumenischen Kirchentag digital zu feiern“, sagt Dekan Joachim Meyer. Seit 1981 fährt er regelmäßig auf den Kirchentag und sieht in ihm „eine einzigartige Mischung von Groß- und Kleinveranstaltungen, von Poesie und Politik“.

    Fünf Tage lang, vom 7. bis 11. Juni, ging es beim Kirchentag in Nürnberg um die großen Themen: Klimakrise, Kirchenkrise, Krieg und Frieden. Aber nicht nur um die, sondern auch um die vielen kleinen Anregungen und Überraschungen, um Begegnung und Berührung. Spielorte waren neben der Nürnberger Altstadt und dem Messegelände auch die Nachbarstadt Fürth. Fünf Tage mit rund 2000 Veranstaltungen – gesellschaftspolitische Diskussionen, interreligiöse Dialoge, Bibelarbeiten, neue Gottesdienstformen, große und kleine Kulturveranstaltungen, mit politischen Schwergewichten wie Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, Unterhaltungsgrößen wie Eckart von Hirschhausen oder Bodo Wartke, Wissenschaftler*innen, Zukunftsforscher*innen und vielen mehr.

    In den Messehallen präsentierten sich kirchliche und diakonische Organisationen, Verlage und Vereine. Die Stadt, das Messegelände, die U-, S-Bahnen, Busse und Trams waren voll von Menschen, die den grün-gelben Kirchentagsschal mit dem Motto dieses Kirchentags „Jetzt ist die Zeit“ bei sich trugen und zum Erkennungszeichen machten. Und immer wieder passierte es, dass eine Gruppe Jugendlicher auf dem Heimweg in der U-Bahn spontan anfingen zu singen.  

    Eine Minute Pause
    Es seien „Wahnsinnsthemen“ gewesen, die auf dem Kirchentag gewälzt worden seien, sagt Annette Claar-Kreh, Referentin für gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat Vorderer Odenwald. Ihr Highlight war die eine Minute, die in allen Veranstaltungen als Pause, als Moment des Nachdenkens  eingesetzt wurde, um das Motto des Kirchentags spürbar zu machen. „Das ist ein gutes Instrument, um hitzige Diskussionen zu unterbrechen und zu signalisieren: Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst“, sagt Annette Claar-Kreh.

    Für Jannik Kloß aus Groß-Umstadt war es der erste Kirchentag. Er habe viel Gutes darüber gehört und wollte nun selbst dabei sein. „Man erlebt Kirche auf eine andere Art und Weise“, sagt der 19-Jährige. Hier lernten sich Menschen mit ähnlichen Interessen kennen, man sei anders miteinander verbunden. Die Gemeinschaft habe ihn fasziniert; dass so viele Menschen auf dem Kirchentag unterwegs seien, habe ihn überwältigt. Er habe viele Nummern mit anderen ausgetauscht. „Aber auch in der Gruppe der Evangelischen Jugend schweißt das gemeinschaftliche Erleben zusammen“, sagt Jannik Kloß.

    Für Annika Werwatz, 19, die derzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald absolviert, war es ebenfalls der erste Kirchentag. Die kostenlosen Workshops und Mitmach-Angebote haben ihr sehr gefallen. Ihre Highlights waren das Konzert der O’Bros, zwei Brüder aus München, die Hiphop mit christlicher Botschaft verbinden, und eine Veranstaltung im Zentrum Jugend, in der es um „Selbstbestimmt bunt“ ging. „Die Gemeinschaft fand ich sehr schön und der respektvolle Umgang miteinander, dass man so sein kann, wie man ist.“

    „Wir müssen nicht das Klima retten, sondern uns“
    Die Evangelischen Dekanate Vorderer Odenwald und Odenwald hatten eine gemeinsame Busfahrt zum Kirchentag nach Nürnberg angeboten. Untergebracht war der Großteil der Gruppe in einer Schule, von wo aus die Veranstaltungsorte gut zu erreichen waren. Aus dem Dekanat Vorderer Odenwald waren vorwiegend junge Leute aus Groß-Umstadt, Messel, Dieburg, Bensheim, Langstadt und Schlierbach dabei. „Ich hatte den Eindruck, dass die jungen Leute erfüllt nach Hause gefahren sind“, sagt Dekanatsjugendreferentin Manuela Bodensohn. „Die eigentlichen Helden des Kirchentags sind für mich die Tausenden von Ehrenamtlichen, die bis zum Schluss freundlich und gut gelaunt waren.“ Ihr Resümee: „Es war ein sehr spannender Kirchentag mit vielen Themenstellungen, ohne Anspruch auf die Lösung, dafür wurden kleine Samen in die Herzen der Menschen gesetzt.“

    Zum Beispiel an dem Abend mit dem Mediziner und Wissenschaftsjournalisten Dr. Eckart von Hirschhausen, der angesichts einer möglichen Klimakatastrophe, der „historischen Verantwortung“ und der „unfassbar wenigen Zeit“ nach einer Begegnung mit der Schimpansenforscherin Jane Goodall seine Kabarett-Laufbahn beendet und die Stiftung „Gesunde Erde, gesunde Menschen“ ins Leben gerufen hat, um für die Klimawende zu kämpfen. Seine Kirchentags-Hoffnung: dass die Menschen, die da sind, vorangehen. Schließlich zählten Christ*innen zu den größten gesellschaftlichen Kräften, die es in Deutschland gebe. Hirschhausens Appell: „Wir müssen nicht das Klima retten, sondern uns!“

    Rund 70.000 Menschen hatten laut Veranstalter mit einem Ticket am Kirchentagsprogramm teilgenommen, die Besucher*innen-Zahl bei den öffentlichen Veranstaltungen in der Innenstadt, den Großkonzerten und Abendsegen sei nochmal deutlich höher gewesen. Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König sprach angesichts der vollen Plätze und guten Stimmung in der Stadt von einem „Sommermärchen des Glaubens 2023“.

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