Dekanat Vorderer Odenwald

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    ekhn2030

    Die Zukunft der Gebäude

    Im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald wurden kürzlich die Ergebnisse der Gebäudedatenanalyse aus dem vergangenen Jahr nebst weiterer statistischer Daten zur Bevölkerung und der Ablauf des Gebäudeprozesses vorgestellt.

    Vier Buchstaben fassen das zusammen, was in den Kirchengemeinden in den kommenden Monaten eine große Rolle spielen wird: GBEP – der Gebäudebedarfs-und -entwicklungsplan. In einer zweistündigen Videokonferenz stellten Elke Suden, überregionale Kirchenarchitektin und bei der Landeskirche für das Dekanat Vorderer Odenwald zuständig, und Doris Arnold, Architektin bei Prokiba, einer Tochtergesellschaft der Evangelischen Landeskirche Baden und der Stiftung Schönau, die Ergebnisse der Gebäudedatenanalyse aus dem vergangenen Jahr nebst weiterer statistischer Daten zur Bevölkerung und den Ablauf des Gebäudeprozesses im Dekanat Vorderer Odenwald vor.

    Auf die 40 Kirchengemeinden im Dekanat entfallen laut Doris Arnold 146 Gebäude – 43 Kirchen und vier Gemeindehäuser mit gottesdienstlichem Raum, 31 Gemeindehäuser, 33 Pfarrhäuser, teilweise mit einem Gemeinderaum, ein Gemeindebüro, neun Kindertagesstätten, fünf Wohngebäude, 20 sonstige Gebäude wie Garagen oder Remisen.

    1990 waren es noch 70.652 Gemeindeglieder, 2019 dann 54.134; die Prognose für 2030 liegt laut der Analyse bei 43.930 (-18,8 Prozentpunkte) und für 2040 bei 35.966 (-33,6). Was die Bevölkerungsprognose (2019 bis 2035) anbelange, so Doris Arnold, so gebe es nur in Groß-Zimmern, Eppertshausen, Münster, Dieburg und Groß-Bieberau eine Zunahme.

    Mehr als 2000 Quadratmeter Versammlungsfläche zu viel

    Aktuell gebe es im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald bei den Versammlungsflächen eine Nettoraumfläche von 5472 Quadratmeter; laut Rechtsverordnung für Versammlungsflächen, bei der die Gemeindegliederzahlen die Grundlage bildet, stünden dem Dekanat maximal 3620 Quadratmeter zu, so Doris Arnold, es gebe also einen Überhang von 2263 Quadratmeter. Die Gemeinderäume seien zu 44 Prozent ausgelastet (51 Prozent inklusive der internen Auslastung); eine 100-prozentige Auslastung sei bei sieben Veranstaltungen pro Woche und Raum gegeben. Bei den Gottesdiensträumen betrage die Nettoraumfläche 10.991 Quadratmeter.

     „Trotz abnehmender Gemeindegliederzahlen wurden seit 1965 weitere kirchengemeindliche Flächen in der Landeskirche gebaut“, sagte Elke Suden, sodass es nun deutlich zu viele Flächen gebe und die Auflage, im Zuge von ekhn2030 die Baulast kirchenweit um 20 Prozent zu reduzieren. Aber wie und auf welcher Grundlage? Hier setzt die GBEP an. Bei den Kirchen und Sakralräumen geht es darum, die Kirchen mit der größten Außenwirkung zu stärken, hier ist eine Reduktion von zehn Prozent angestrebt.  Die Zahl der verbleibenden Pfarrwohnungen orientiert sich an der Pfarrstellenbemessung. Verwaltungen werden im Zuge des Regionalgesetzes in den Nachbarschaftsräumen gebündelt mit idealerweise einem Verwaltungsstandort pro Nachbarschaftsraum und für die Gemeindehäusern gelte ein Richtwert von vier Quadratmeter pro 100 Gemeindeglieder.

    Steckbriefe, Bereisungen und Workshops
    Die Gebäude werden in A, B und C kategorisiert – A sind langfristig zu haltende Gebäude, B mittelfristig zu haltende Gebäude, für C entfallen die Zuweisungen und Unterhaltungsleistungen; sollen sie weiter bestehen bleiben, müssen sie sich selbst tragen.

    Wie geht es weiter? Bis Ende 2023 bilden Dekanat und Kirchengemeinden die neuen Nachbarschaftsräume. Parallel dazu wird der Gebäudebestand analysiert. Die vorliegende Datenanalyse gilt als Grundlage für den GBEP. Für alle Gebäude werden Steckbriefe erstellt, und dabei nochmal die Flächen überprüft. Dazu gibt es Bereisungen der Nachbarschaftsräume – teilnehmen werden die Dekanatsarbeitsgruppe Gebäude, die Arbeitsgruppe Gebäude des jeweiligen Nachbarschaftsraumes und Vertreter*innen des Liegenschafts-/Baureferats der Kirchenverwaltung. Ziel ist, die Profile der Kirchengemeinden und der Menschen dort kennenzulernen: Wie sieht die inhaltliche Arbeit vor Ort und in der Region aus? Wie wird diese durch die Gebäude unterstützt? Eine Vorbereitungsgruppe erarbeitet dann mindestens drei Varianten für die Nutzung der Räume. Die endgültige Nutzung wird dann in Workshops in den Nachbarschaftsräumen diskutiert und beschlossen. Bis 31. Dezember 2025 soll der Planungsprozess abgeschlossen sein. Die Dekanatssynode wird das GBEP bis Ende 2026 beschließen.
    Gebäude sind mehr als Steine und Zahlen.

    In seiner Andacht betonte Dekan Joachim Meyer, dass es immer um Menschen, um Verbunden-sein, um Glaubenssymbole, um Identität, um Gefühle und Herzensbindung, um konkrete Erinnerungen geht. Das müsse in diesem Prozess, beim Abwägen von Stärken und Schwächen, von Chancen und Risiken und beim Erschließen neuer Wege im Blick sein.

    In der Diskussion ging es vor allem um ökologische und energetische Kriterien.  Warum sind die alten und schwer zu heizenden Kirchen mit einer solchen Priorität versehen? Wie passt das mit der Energiekrise und mehr Nachhaltigkeit zusammen? Das solle stärker in den Blick genommen werden, sagt Elke Suden. Vor allem die Kirchen mit einem hohen Denkmalwert, die als Landmarken weithin sichtbar seien, sollten gehalten werden. Auch die Zusammenarbeit mit den Katholiken und die Nutzung von Dorfgemeinschaftshäusern hätten sie im Blick.

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